Sanitär-Deponi in Maliq

Aufgrund sich ändernder Konsummuster ist die Abfallwirtschaft in den letzten Jahrzehnten zu einer großen Herausforderung für die lokalen Behörden geworden. Ein Mangel an finanziellen Mitteln und Fachwissen verhinderte die schnelle Umsetzung von Lösungen. Vor dem Bau dieser Deponie in Maliq gab es in der Region Korçë zahlreiche unkontrollierte Müllablagerungen. Diese Ablagerungen stellten an mehreren Orten eine Gefahr für die Umwelt und die Menschen dar.

Mit Unterstützung der deutschen Regierung über die KfW Entwicklungsbank wurde die erste Abfalldeponie Albaniens in Maliq errichtet. Die Deponie wurde unter Berücksichtigung hoher Umweltstandards der Europäischen Union geplant und gebaut.

Die Basis der Deponie besteht aus mehreren Schichten, um zu verhindern, dass Sickerwasser (verschmutztes Wasser, das im Abfallkörper entsteht) ins Grundwasser eindringt. Über ein Rohrleitungssystem wird das Sickerwasser gesammelt und zu einer Kläranlage geleitet. Für die Behandlung des Sickerwassers wird eine der weltweit fortschrittlichsten Technologien, nämlich die Umkehrosmose, eingesetzt. Das behandelte Wasser hat eine Qualität, die der Qualität des Wassers im Devoll-Fluss ähnelt.

Jeder Müllsammelwagen, der das Deponiegelände betritt, wird gewogen, damit die Menge und das Volumen des auf der Deponie entsorgten Abfalls überwacht werden können.

Das Deponiepersonal koordiniert die Müllfahrzeuge, die Abfall zur Deponie bringen, und kontrolliert den Abfallinhalt daraufhin, ob Materialien enthalten sind, die nicht auf der Deponie entsorgt werden dürfen. Nach einem Plan wird der Abfall mit einer speziellen Maschine, einem sogenannten Verdichter (Compactor), abgelegt und verdichtet.

Um zu verhindern, dass Abfall durch den Wind verstreut wird, schlechte Gerüche entstehen oder Tiere Zugang zur Deponie haben, wird der Abfall regelmäßig mit Erde abgedeckt.

Sobald ausreichende Mengen an Abfall erreicht sind, wird ein Deponiegassammelsystem installiert. Das Deponiegas enthält Methan, ein Treibhausgas, das 21-mal schädlicher ist als Kohlendioxid. Um Methan zu beseitigen, wird das gesammelte Gas in einer speziellen Aufbereitungsanlage verbrannt. Die Entstehung von Deponiegas wird kontinuierlich überwacht, und wenn der Methangehalt und die Menge ausreichend sind, wird ein Gasmotor installiert, um mit dem Deponiegas Strom und Wärme zu erzeugen.

Die Lebensdauer der Deponie wird auf etwa 20 Jahre geschätzt. Gegen Ende dieses Zeitraums wird ein Schließungs- und Sanierungsplan erstellt, und Möglichkeiten für eine Wiederverwendung des Deponiegeländes, z. B. für Solaranlagen, Freizeitflächen oder alternative Begrünungen, werden geprüft.

Bevor mit einer Wiederverwendungsmaßnahme begonnen wird, wird der Abfall mit einem Oberflächenabdichtungssystem abgedeckt. Dies verhindert, dass Regenwasser in den Deponiekörper eindringt und somit die Bildung von Sickerwasser und Deponiegas minimiert. Rohre im Oberflächenabdichtungssystem ermöglichen das Sammeln von Deponiegas zur Behandlung.

Gemäß nationalen Vorschriften werden die Umweltauswirkungen der Deponie für einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren nach der Schließung überwacht.